Geschichte

100 Jahre Schlesierverein Brambauer 11. NOVEMBER 2011

Die Zeit um 1900, da ist das Ruhrgebiet erwacht. Eine Zechenanlage nach der anderen wurde aufgemacht. Die Kohle, das schwarze Gold hat man es genannt, auf der ganzen Welt wurde es gebraucht und anerkannt.
Es wurden in den Ostdeutschen Gebieten Arbeitskräfte angeworben, um im Ruhrgebiet zu arbeiten und eine neue Heimat zu finden. So nahm alles seinen Lauf. Viele Menschen verließen ihre Heimat, sie träumten von Wohlstand und nahmen dafür das Ungewisse in Kauf.
Das Ruhrgebiet, das viele Jahrhunderte hat geschlafen war nun erwacht und bereit für neue Taten. Nach Brambauer kamen viele Menschen aus dem Raum Waldenburg hierher. Der Anfang war für die Menschen die ihre Heimat verlassen hatten, sehr schwer. Es wurde gebastelt, gezimmert, gebaut, die Zechen - Siedlungen wuchsen aus der Erde, denn Wohnungen wurden gebraucht. Nun kehrte die Normalität ein, Familie und Arbeit, das war für die Menschen das Leben und der Lauf.
Als man sich hatte eingelebt, haben die Leute schnell zueinander gefunden um ihre Heimatsprache (Dialekt) zu pflegen und ihre Liebe zur Heimat zu bekunden.
Am 11. November 1911 hoben die vier Gründer Kuhnt, Koppe, Kühnel und Kaps den Schlesierverein aus der Taufe – das hatte man angestrebt und geschafft. In den ersten Jahren war der Verein ganz streng nur der Männerwelt vorbehalten, die Frau hatte zu Hause ihre Familie und durfte sich dort entfalten.
Der erste Weltkrieg von 1914 – 1918 hat in vielen Familien Lücken hinterlassen, aber damals brauchte niemand seine Heimat verlassen.
1921 hatte der Verein viel erreicht, so wurde ein Fahnenfond eingerichtet sogleich. Die Bestellung der Fahne das ging ganz schnell die Anzahlung von 1.500 Reichsmark war ganz formell. Zu Anlässen bei Freude aber auch bei Leid, die Fahne hielt man für alle Gelegenheiten bereit.
Die Folklore-Gruppe entstand 1934. Nun waren die Frauen gefragt, denn der Sinn dieser Handlung war für alle klar: Die Sitten und Gebräuche, auch der Dialekt, dies wollte man erhalten, die Verbundenheit mit der Heimat darbringen, das war allen recht.
1933 – 1945 begann eine schlimme Zeit. In einer Diktatur ist man zu keinen Zugeständnissen bereit. Dort soll man parteilich sich organisieren und nicht das Vereinsleben hegen und pflegen.
1939 brach der l l . Weltkrieg aus, viele junge Männer zogen in den Krieg und kamen nicht mehr zurück nach Haus.
1945 war der Spuk zu Ende, ein ganzes Volk dachte nun kommt die große Wende. Aber der Russe hatte das Schlesierland schon an Polen vergeben. So hieß es für die Schlesier ihre Heimat aufzugeben, ihr Hab und Gut mussten sie in der Heimat lassen. Das was Ihnen blieb, konnten sie mit einem Auge erfassen. Über ganz Deutschland wurden die Menschen verteilt, sie wurden sesshaft und langsam ist Ruhe eingekehrt.
Hier in Brambauer haben viele Flüchtlinge Fuß gefasst durch Fleiß haben sie es wieder zu Wohlstand gebracht.
1946 ist Ruhe eingekehrt und der Verein ist wieder aufgelebt. Dem Ehrenvorsitzenden Alfred Rasper gilt immer Dank, er hat den Verein geleitet mit sicherer Hand. 1982 übernahm Ernst Hudecki das Amt des 1. Vorsitzenden und es war nicht zu übersehen, er führte den Verein sicher durch jedes Geschehen. Nachdem Ernst Hudecki die Bürde des 1. Vorsitzenden hat getragen, wollte er einen Schritt in die Freiheit wagen. Er hat nicht lange überlegt und hat den Vorsitz in die Hände von Kriemhild Schmitz gelegt.
In der Jahreshauptversammlung 2003 wurde Kriemhild Schmitz einstimmig gewählt.
Die Sensation war perfekt – Nach 92 Jahren übernahm eine Frau den 1. Vorsitz – das war nicht nur wunderbar sondern auch korrekt. Seit dem, wie könnte es anders sein, legt Kriemhild Schmitz ihr Herzblut in ihre Aufgabe hinein.
Die erste Vorsitzende ist ein vielseitiges Talent, die Folklore-Gruppe leitet sie fürwahr, die Programme für die Vereinsfeste kommen immer gut an.
Am 11. November 2011 besteht der Verein 100 Jahre, das wird gebührend gefeiert an diesem Tage. Etwas wäre natürlich sehr schön, wenn der Schlesier-Verein noch viele Jahre besteht.
@ Verfasserin
Dolores Kaschek